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Ein Erfahrungsbericht - Die ersten 4 Wochen im Semesterpraktikum

Celine studiert Grundschullehramt mit den Fächern Deutsch, Mathe und Sachunterricht. Sie ist bereits im Master und verbringt ein Semester an einer Grundschule. In diesem Blogbeitrag reflektiert sie die ersten 4 Wochen und gibt hilfreiche Tipps für alle Studierenden, die die ersten Praktika oder das Semesterpraktikum noch vor sich haben. Ein Erfahrungsbericht.

Ein Erfahrungsbericht - Die ersten 4 Wochen im Semesterpraktikum - Teachly Blog

Aller Anfang ist schwer 

Der Weg zum Start des Praxissemesters war etwas holprig, jedoch haben sich alle Bedenken hinsichtlich der Wochenplanung am ersten Tag regeln lassen. Ich verbringe die nächsten 5 Monate in einer jahrgangsgemischten 1. und 2. Klasse, wobei die Fächer Deutsch und Mathe jahrgangshomogen unterrichtet werden. Bevor ich den ersten Tag in die Schule gegangen bin, habe ich mir folgende Ziele für mein Praxissemester aufgeschrieben:

  •   Ideen für mögliche Unterrichtsstrukturen und kennenlernen von Ritualen
  •   Lernen sich beim Beobachten auf vorher festgelegte Dinge zu konzentrieren
  •   Aspekte von Classroom Management kennenlernen
  •   Keine Angst haben vor eigenen Unterrichtsstunden und diese Zeit als Chance zum Ausprobieren sehen
  •   Immer wieder die theoretischen Grundlagen mit der Praxis vergleichen und reflektieren

Ich habe eine ganz tolle Mentorin, die mir bei allem viel Freiheit lässt und mit mir gemeinsam meine Unterrichtsstunden reflektiert. Für den Kontakt mit der Mentorin kann ich euch nur den Tipp geben, habt keine Scheu Fragen zu stellen oder den Unterricht der Mentorin zu hinterfragen.

Der erste Elternabend

Für mich stand auch von Anfang an fest, dass ich einige außerunterrichtliche Aktivitäten bewohnen möchte, um zu sehen, dass der Aufgabenbereich einer Lehrkraft weit über den eigentlichen Unterricht hinausgeht. So lud mich meine Mentorin zum ersten Elternabend der Klasse ein. Im Anschluss dachte ich noch lange darüber nach, wie wichtig gute Elternarbeit ist und wie viel Arbeit sie der Lehrkraft abnehmen kann. Hier kam ich zu dem Entschluss, dass eine Vorbereitung im Studium vielleicht sinnvoll ist. Wie plane ich einen Elternabend, welche Tagesordnung schlage ich vor, müssen Wahlen erfolgen und wenn ja, wie laufen diese ab. Denn wenn ich tief in mich hinein höre, wäre ein Elternabend eine Aktivität die mir im Moment viel Mut abverlangen würde.

Um ehrlich zu sein würde ich meine ersten vier Wochen mit den Worten:

  •   Offenheit der Mentorin und der Schüler/innen
  •   Unterricht beobachten und einzelnen Kindern Hilfestellungen geben
  •   meine eigenen Unterrichtsstunden in Mathe
  •   Beziehungsarbeit

beschreiben. So konnte ich einen guten Eindruck von der Lerngruppe bekommen. Bisher bekomme ich alle gut unter einen Hut.

Unterrichtspraxis

Da ich das gesamte letzte Schuljahr schon während des Studium an einer Grundschule als Vertretungslehrkraft und Sachunterrichtslehrerin einer 4. Klasse gearbeitet habe, stand für mich fest, dass ich gerne schon bald meine erste Unterrichtsstunde in Mathe durchführen möchte. Ich sehe darin einfach die Möglichkeit mich auszuprobieren und wünschenswerter Weise ein reflektierendes Feedback meiner Mentorin zu bekommen. Ich durfte mir frei ein Thema aus dem diesjährigen Matheunterricht wählen und stimmte dann gemeinsam mit meiner Mentorin die Tage/ Stunden ab. Ich hatte direkt eine Idee für einen aktivierenden Einstieg. Als ich meine Planung der Mentorin vorstellte, gab sie mir wertvolle Tipps, die die Lerngruppe betrafen und Sicherheit, dass die Planung zeitlich und inhaltlich angemessen ist.

Ich finde das Praxissemester schon nach 4 Wochen super bereichernd. Jetzt bin ich endlich in einer Schule, kann vor der Klasse stehen und mich im Unterrichten ausprobieren. So lange habe ich im Studium drauf gewartet und jetzt genieße ich es sehr. Beim Beobachten anderer Lehrer/innen kann man so viel für den eigenen Unterricht mitnehmen oder angewandte Methoden und Unterrichtsgegenstände hinterfragen und reflektieren.

Trotzdem ist mir eine Sache jetzt schon aufgefallen. Die Theorie die wir in Universität lernen stimmen in vielen Fällen nicht mit der Realität an unseren Schulen überein. Dabei sollte die Ausbildung eigentlich viel realitätsnaher sein und auf die Praxis vorbereiten. Vorbereitet auf die Unterrichtspraxis fühle ich mich durch die Uni nur zu einem kleinen Teil. Oft erwische ich mich dabei, wie ich mir selber „beibringen“ muss, wie man eine Unterrichtsstunde plant, wie man mit Störungen umgeht oder mit der heterogenen Schülerschaft- das finde ich sehr schade zu erleben.

Auch wenn ihr bis zu eurem Praxissemester noch keine Erfahrungen in der Schule sammeln konntet, möchte ich euch ans Herz legen, euch nicht abschrecken zu lassen. Nehmt diese Zeit als Angebot euch auszuprobieren. Keine erwartet von euch, perfekt zu sein.


Über die Autorin: Celine (@kuscheligesklassenzimmer)

Celine absolviert aktuell den Master ihres Grundschullehramtsstudiums mit der Fächerkombination Deutsch, Mathe und Sachunterricht. Derzeitig verbringt sie ein Semester an einer Grundschule. In ihrer Freizeit ist Celine unter dem einprägsamen Pseudonym "kuscheligesklassenzimmer" im Instalehrerzimmer anzutreffen.

Lehramtsstudentin und Teachly Blog Autorin Celine, auf Instagram auch bekannt als kuscheligesklassenzimmer